Umweltschutz – Leider NEIN!
Bei der Gemeinderatssitzung am 2. April 2019 wurde über einen von der SPÖ Pichl eingebrachten Antrag (siehe unten) zum Thema “Glyphosatfreie Gemeinde” debattiert und abgestimmt.
Ziel unseres Antrags war, die Verwendung von Glyphosat durch den Bauhof der Gemeinde zu beenden und durch alternative Lösungen (zB Heißdampfverfahren oder Einsatz umweltfreundlicher Mittel) zu ersetzen und an der Aktion “Umweltfreundliche Gemeinde” wie bereits mehr als 600 Gemeinden in Österreich teilzunehmen.
Von der SPÖ wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Antrag nicht die Anwendung von Glyphosat etwa in der Landwirtschaft umfasst – und zwar ganz einfach deshalb, weil dafür der Gemeinderat nicht zuständig ist, sondern dies eine Bundesangelegenheit ist. Trotzdem entwickelte sich eine sehr angeregte Diskussion (was ja nichts Schlechtes ist), wobei insbesondere Gemeinderäte der ÖVP – unterstützt von einigen Mandataren der FPÖ – sehr intensiv gegen den Antrag argumentierten. So wurde eingewendet, dass ja die Bedenken gegen Glyphosat noch nicht erwiesen seien und bei korrekter Anwendung ja keine Beeinträchtigungen zu erwarten wären (aktuelle Medienberichte über diverse Prozesse in den USA deuten eher auf das Gegenteil hin).
Aus unserer Sicht ist aber selbst bei ordnungsgemäßer Anwendung von Glyphosat bei der Ausbringung zu bedenken, dass zB Wildtiere (Rehe, Hasen, Rebhühner etc) unmittelbar darauf die frisch kontaminierten Pflanzen fressen können und so jedenfalls auch für Jäger und Liebhaber von Wildfleisch das Thema nicht uninteressant sein sollte.
Aber ungeachtet dessen ist die Erklärung des Bürgermeisters, wonach derzeit ohnehin die Restbestände von Glyphosat beim Bauhof aufgebraucht seien im Vergleich zum Ergebnis der anschließenden Abstimmung bemerkenswert:
Alle 12 Gemeinderäte der ÖVP stimmten mit 3 Mandataren der FPÖ gegen den Antrag und damit gegen den Umweltschutz in Pichl bei Wels!
SPÖ, Grüne, Die Weißen und 1 Mandatar der FPÖ (insgesamt 8 Gemeinderäte) stimmten für den Antrag, 2 Mandatare der FPÖ enthielten sich der Stimme.